BeFaNa

Beratung: Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung

Der Projektansatz

Mangelnde Lese- und Schreibkompetenz von Beschäftigten bleiben im Arbeitsalltag auf Grund von Vertuschungs- und Täuschungsaktionen von Betroffenen so lange unentdeckt, bis sich Änderungen im Betriebsalltag ergeben. Dies können technische Neuerungen, die Ausweitung von Dokumentationspflichten oder steigende kommunikative Anforderungen sein.

Die leo.-Level-One-Studie hat hervorgebracht, dass 7,5 Mio. Menschen in Deutschland funktionale Analphabeten sind. Mehr als die Hälfte von ihnen ist erwerbstätig. In Berufen der Agrar- und Hauswirtschaft spielen Lese- und Schreibkompetenzen auf den ersten Blick keine wesentliche Rolle. Relevant wird diese Problematik für Betriebe jedoch, wenn es um Fragen des Qualitätsmanagements, der Arbeitssicherheit und damit verbundenen Haftungsfragen oder der Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht.

Das Projekt und seine Zielstellung

In KMU Sachsen-Anhalts der sogenannten „grünen Berufe“ sollen Geschäftsführer*innen, Betriebsleiter*innen und Personalverantwortliche zum Phänomen des funktionalen Analphabetismus unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Faktoren wie demographische Entwicklung, Fachkräfte- und Berufsnachwuchsmangel sensibilisiert und beraten werden.

In Zeiten, in denen die Anzahl der Erwerbsfähigen rückläufig ist, Arbeitsnehmerinnen und Arbeitnehmer immer älter werden und Nachwuchskräfte fehlen, sollen sich Entscheidungsträger*innen in Betrieben damit auseinandersetzen, dass auch Potentiale von Geringqualifizierten zu fördern sind, um als Unternehmen weiterhin wirtschaftlich und wettbewerbsfähig zu bleiben. In diese Personengruppe fallen unter anderem sogenannte funktionale Analphabeten: Erwachsene, die trotz Schulbesuchs nicht eigenständig mit zusammenhängenden – auch nicht kürzeren – Texten umzugehen vermögen. Die wirtschaftlichen Folgen von funktionalem Analphabetismus können gerade für KMU fatal sein: zusätzliche Produktions- und Lohnkosten und enormer Zeitaufwand, um Arbeitsschritte und Produktqualität zu prüfen, spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle.

Mittels Beratungsgesprächen, fachlicher Austausche, Seminaren und Workshops sollen Betriebsleiter*innen befähigt werden, das Phänomen des funktionalen Analphabetismus und dessen Ursachen zu verstehen, Betroffene zu erkennen und schließlich helfen, diese Personen zu motivieren, Lesen und Schreiben zu lernen.