LEB pro Demokratie - für ein buntes Vereinsleben im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts

Die LEB setzt sich für einen zukunftsfähigen ländlichen Raum ein und leistet vor Ort eine engagierte Bildungs- und Projektarbeit. In unserem Bildungsangebot sehen wir einen Beitrag zur Befähigung der Menschen zur Teilhabe, aktiven Mitbestimmung und persönlichen Entfaltung. Unsere Themen sind ein Spiegelbild der zentralen Anliegen und Herausforderungen der Gesellschaft. Als anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung ist die LEB mit dem ländlichen Raum tief verwurzelt und den Menschen im ländlichen Raum bekannt.

Doch gerade hier auf dem Land brechen immer mehr Strukturen einfach weg. Dies führt mitunter dazu, dass antidemokratische Gruppierungen an gesellschaftlicher Akzeptanz gewinnen. Hier will die LEB Vorschub leisten: unter dem großen Schirm des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ sollen in Gruppen und Vereinen Engagierte fit gemacht werden und deren bürgerschaftliche Arbeit auf diese Weise noch besser unterstützt werden.

Hierzu wurden in der Zeit von Oktober 2015 bis September 2016 Beraterinnen und Berater aus verschiedenen Regionen Sachsen-Anhalts ausgebildet. Als Träger der Ehrenamtsbörse im Landkreis Wittenberg engagieren wir uns seit Jahren für die Stärkung und Anerkennung von ehrenamtlicher Arbeit und werben mit unseren Bildungs- und Beteiligungsmöglichkeiten für Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Diese positiven Erfahrungen konnten nun mit Hilfe des Projektes auch auf andere Landesteile übertragen und verstetigt werden.

Das Projekt

Bürgerschaftliches Engagement ist eine tragende Säule der Gesellschaft - Vereine sind Orte bürgerschaftlichen Engagements und demokratischer Entscheidungsfindung.

Wie kann es gelingen, weiterhin Freiwillige für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen und somit auch die Zukunftsfähigkeit der Vereine und Gruppen zu sichern? Und wie kann das bereits bestehende Engagement gerade auch in den ländlichen Regionen in Sachsen-Anhalt gebündelt, unterstützt und entsprechend gewürdigt werden?

An dieser Stelle setzt das Projekt „LEB pro Demokratie – für ein buntes Vereinsleben im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts“ an. Es zielte primär darauf ab, innerhalb der ehren- und hauptamtlichen Strukturen der LEB sowie ihrer Mitgliedsinstitutionen sogenannte „Demokratie- und Engagement-Berater*innen“ auszubilden.

In einer Qualifizierungsreihe, bestehend aus sechs Modulen á 2 Tage, wurden den Teilnehmer*innen Beratungsinstrumente vermittelt, die diese zukünftig für die eigene Vereins- und Organisationsentwicklung anwenden. Neben dem Erlernen und Anwenden von Beratungsinstrumenten setzten sich die Demokratie- und Engagementberater*innen mit verschiedenen Aspekten in Organisationsveränderungsprozessen auseinander, vernetzten sich und tauschten sich aus.

Insgesamt sollte durch das Projekt, die Verbandsstruktur sowie die Strukturen von Mitgliedsvereinen gefestigt und kulturell geöffnet werden, die Bedeutsamkeit bürgerschaftlichen Engagements herausgestellt und entsprechend gewürdigt werden. Die Wahrnehmung der LEB als Bildungspartner und zivilgesellschaftlichen Akteur in Sachsen-Anhalt erfuhr mittels des Projektes ebenfalls einer Stärkung.

Projekthintergründe

Demokratie ist nicht per se gegeben und in allen gesellschaftlichen Bereichen gleichermaßen vorhanden. Demokratische Werte, wie Toleranz, Vielfalt und gleichberechtigte Teilhabe, müssen fortwährend von jedem Einzelnen erstritten und vor allem gelebt werden.

Gerade in der täglichen Arbeit mit Menschen ist eine gelebte Praxis demokratischer und weltoffener Werte Grundvoraussetzung für ein lebenswertes Miteinander. Sensibilisierung gegenüber menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Tendenzen sowie krisenbewährte Kommunikation bei antidemokratischen Ereignislagen sind auch im Sozialbereich oft dringend angebracht. Aus diesem Grund tritt die LEB aktiv im Bereich der Demokratiebildung auf, um gesellschaftliche Einflussnahme auszuüben und der Ausbreitung demokratiefeindlicher Ideologien wirksam entgegen zu wirken.

Projektdaten

  • Zeitraum: 01.05.2015 bis 28.02.2017
  • Wirkungsbereich der LEB Regionalstellen Altmark, Harz und Anhalt-Wittenberg
  • Zielgruppe sind haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende der LEB und deren Mitgliedsinstitutionen

Die Ausbildung

Werteorientierte Engagement- und Demokratieberatung bei der LEB

Was ist auf dem Bild zu sehen
Projektlogo "LEB pro Demokratie"

Zu den Grundprinzipien der LEB gehören seit jeher Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit, Teilhabe, Demokratie und Gemeinsinn. Diese Werte sind Verpflichtung und Leitgedanken für die haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitenden der LEB und ihrer Mitgliedsorganisationen.

Die aktuellen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen bedürfen einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit Werten und Grundprinzipien einer demokratischen Gesellschaft.
Mit der modularen Qualifizierungsreihe entwickelten die Teilnehmenden Kompetenzen, die sie nunmehr befähigen, als Berater*innen innerhalb der Strukturen der LEB und ihrer Kooperationspartner wirken zu können.

Ziele sind die Stärkung des Verbandes als zivilgesellschaftlicher Akteur und Förderer bürgerschaftlichen Engagements, die Stärkung des demokratischen Bewusstseins, die Förderung einer gelebten demokratischen Kultur sowie die Auseinandersetzung mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Im Verlauf der Ausbildung wurden die Teilnehmenden befähigt, eigene Projekte und Aktivitäten im Bereich der Demokratie- und Engagementförderung zu entwickeln und diese gemeinschaftlich mit weiteren regionalen Partnern umzusetzen.

Die Ausbildung fand in Form von 6 zweitägigen Modulen in der Zeit von Oktober 2015 bis September 2016 statt.

Themen der Qualifizierung waren unter anderem:

  • Grundlagen der Beratung
  • Projekt- und Freiwilligenmanagement
  • Kommunikation, Moderation, Präsentation
  • Grundlagen menschenverachtende Einstellungen
  • Praxisaufgaben / konkrete Fallarbeit

Ein kompetentes Trainerteam von Vierfältig leitete die angehenden Demokratieberater*innen innerhalb der Qualifizierung an.

Pressemitteilungen

Hier finden Sie eine Auswahl an Pressemitteilungen:

Das Bundesprogramm

Das Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ (Z:T) des Bundesministeriums des Innern (BMI) fördert in ländlichen und strukturschwachen Gegenden Projekte für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus. Dabei unterstützt Z:T gezielt Vereine und Initiativen, die regional verankert sind. Bestehende Strukturen sollen auf- und ausgebaut werden, Verbände können auch nach ihren Projekten darauf zurückgreifen. Sie können eigene Berater/-innen gegen Extremismus ausbilden und zukunftsträchtige Methoden entwickeln, mehr Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe" und unterstützt durch die Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt.